Crowdfunding in aller Munde

 

Sabine Usinger, Dr. Wolfgang Sammler

 

Die Finanzierung eines Immobilienprojekts im Wege des Crowdfundings bringt einer Immobilienprojektgesellschaft eine Reihe von Vorteilen. Bei richtiger Ausgestaltung der AGB des Finanzierungsvertrages kann eine beachtliche Summe an nicht zu passivierendem Mezzanine-Kapital eingeworben werden. Außerdem bietet die über die Internetplattform durchgeführte Finanzierung die Möglichkeit der effektiven und kostengünstigen Vermarktung des Immobilienprojekts. Aufgrund der Aufnahme der partiarischen Nachrangdarlehen in den Anwendungsbereich des VermAnlG ist die Crowdfinanzierung jedoch auch mit einem beachtlichen Verwaltungsaufwand und Haftungsrisiko verbunden. Ob sich die Projektfinanzierung durch Crowdfunding im Einzelfall lohnt, bedarf daher einer sorgfältigen Analyse. In der immobilienwirtschaftlichen Praxis bewegt sich der Rahmen des durch Crowdfunding aufgebrachten Kapitals in etwa zwischen 200.000-7,5 Millionen EUR. Crowdfunding ist also derzeit darauf angelegt, es zahlreichen Kleinanlegern – wenn auch unter Inkaufnahme erheblicher Risiken – zu ermöglichen, sich mit überschaubarem Kapitaleinsatz an Immobilienprojekten zu beteiligen, die ihnen als Ganzes verschlossen wären. Größer dimensionierte Immobilieninvestitionen folgen regelmäßig anderen Struktur- und Finanzierungsregeln. Es ist auch aus dem Markt nicht bekannt, dass das Crowdfunding in solche Dimensionen vordringen wird.

 

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